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„Storytelling mit Daten“ – das Interview mit dem Autor


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Das Buch "Storytelling mit Daten" zeigt auf, wie Sie Ihre Unternehmenskommunikation auf ein neues Level heben können. Auch die Datentreiber-Methode findet sich wieder. Nachdem wir bereits eine Buchrezension veröffentlicht haben, trafen wir nun den Autor zu einem persönlichen Interview.

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Zur Person: Dr. Hans-Wilhelm Eckert verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsbranche: als Journalist, Pressesprecher, Marketing- und Investor-Relations-Manager sowie als Berater. Der studierte Historiker ist Inhaber der Kommunikationsberatung momentum communication. Sein Fokus liegt auf daten- und technologiegetriebenen Branchen, insbesondere Finance und IT.

Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin schon immer fasziniert von technischen Innovationen. Deshalb beschäftige ich mich mit Daten, Künstlicher Intelligenz und der digitalen Transformation. Als Historiker geht es mir dabei auch um den Kontext der Innovationen, um die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Frage, wie sich Unternehmen in diesem Umfeld positionieren können.

Wo waren Deine ersten Berührungspunkte mit Digitalisierung oder gar Data Literacy?

Das hängt davon ab, was Du unter Digitalisierung verstehst. Ich interessiere mich schon seit Ewigkeiten für Technik, mit 16 oder 17 hatte ich meinen ersten Computer, das war der ZX 81 von Sinclair, der 1981 rauskam. Damit habe ich begonnen, einfache Sachen in Basic zu programmieren. Sehr lustig: das Speichermedium war eine Musikkassette, der Sound der Daten klang wie das Geräusch eines Faxgeräts, so ein merkwürdiges synthetisches Trillern, das wahrscheinlich heute auch niemand mehr kennt. Ich hatte auch mal überlegt, ob ich unsere Waschmaschine mit dem ZX81 steuern kann…

Was war dazu Dein erstes Buch?

Mein erstes Buch dazu ist auch aus der Zeit, das war Anfang der 80er Jahre, wo ich mich integrierten Schaltkreisen befasst habe. Da ging es um so lustige Dinge wie UND, ODER, NAND und NOR Gatter und deren Verknüpfung in Schaltkreisen. Ich habe mir dann die Chips gekauft und damit experimentiert.

Was war Deine erste Geschichte, die auf Daten basierte, wo aber Daten NICHT das Thema waren?

Puh, das ist schwer zu sagen. Geschichten habe ich erst später entwickelt. In meiner Zeit bei der BayernLB in den frühen 2000er Jahren habe ich als Marketingleiter viele Geschichten erzählt, die auf Daten basierten. Aber da waren Daten in der Regel auch das Thema. Es ging dann um Sales-Funnel, Entwicklung von Websiten und Wirkung von Anzeigen.
Aber Geschichten, wo Daten den Kontext bilden… da muss ich echt überlegen. Am ehesten bei der Neupositionierung der BayernLB 2005 – hier ging es um die Frage: Evolution oder Revolution? Brechen wir also radikal mit der Vorgeschichte oder entwickeln wir bestimmte Themen weiter, lassen andere weg und fokussieren? Ich habe mir daraufhin die Geschäftsmodelle und die künftigen Planungen angesehen. Dann habe ich mir daraus ein Bild entwickelt von dem was sich weiterentwickelt, was wegfällt und was gänzlich neu ist. Auf der Basis dieses Bildes habe ich gesagt: wir setzen auf Evolution, und zwar aus den und den Gründen. Das kam beim Vorstand an.

Was war Deine erste Geschichte, wo von Daten erzählt wurde und wie hast Du die Daten dargestellt?

Ganz genau erinnere ich mich nicht, aber bin mir sicher, dass es eine Präsentation bei der BayernLB war, wo ich Ergebnisse einer Werbewirkung präsentiert habe und dann daraus Schlussfolgerungen für die Mediaplanung gezogen habe, also 2000 oder 2001. Präsentiert habe ich die Daten wahrscheinlich ganz naiv in schöner Balken- oder Tabellenform. Leider habe ich die Präsentation nicht mehr, aber damals hatte ich keine Ahnung von visueller Aufbereitung, geschweige denn von Data Literacy. Den Begriff gab es ja damals auch noch nicht, aber in der Marktforschung waren die Methodiken zur Interpretation von Daten natürlich sehr präsent.

Bist Du ein „langsamer Denker“ in allen Lebenslagen oder gibt es auch, dass Hans-Wilhelm mal schnell denkt?

Ich denke eigentlich meistens schnell. Das ist kein Eigenlob, wenn man das Buch von Kahneman gelesen hat, auf das Du hier anspielst. Im Gegenteil. Kahneman sagt ja, dass wir einen Großteil unseres Denkens „Schnelles Denken“ ist, es verbraucht weniger Energie und gibt uns im Alltag die notwendige Effizienz und Sicherheit.

Der Langsame Denker in mir ist genauso faul wie bei uns allen. Durch den Tag komme ich mit 90 bis 99 Prozent schnellen Denkens, das ja eigentlich gar kein Denken ist, sondern zutiefst routiniertes, intuitives Handeln. Aber von Kahneman habe ich gelernt, meinen faulen Controller, also das Langsame Denken, mal wieder häufiger aus der Reserve zu locken!

Was ist Dein Tipp für unsere Leser?

Robert Shiller, Narrative Economics lesen. Unglaublich was er über die Verbreitung von Geschichten in Analogie zu viralen Infektionen schreibt. Und das Buch ist vor Corona erschienen. Da steckt so viel drin, was wir noch weiter entwickeln können, um unsere Modelle zur Viralität von Geschichten zu verfeinern und für Vorhersagen nutzen zu können.

Was ist Dein persönliches Lieblingszitat?

“Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.” (Francis Picabia, Schriftsteller)

Vielen Dank für das wunderbare Gespräch und auf Dein Wohl! Mögen die Daten mit Dir sein!

Im Juni 2021 veröffentlichten wir in unserem Blog eine Rezension über das Buch “Storytelling mit Daten” von Dr. Hans-Wilhelm Eckert. Hier können Sie diesen Artikel noch einmal nachlesen.

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